Ihr möchtet singen lernen und fragt euch: Wie geht das überhaupt? Was gehört dazu? Und: Womit soll ich anfangen? Diese 5 Tipps werden euch helfen.
1. Stand
Um richtig singen zu können, ist eine aufrechte Körperhaltung wichtig. Stellt euch gerade am Anfang, wenn möglich, grundsätzlich hin. Im Stehen habt ihr einen anderen Muskeltonus und werdet nicht dazu verleitet, es euch allzu bequem zu machen. Singen ist körperlich anstrengend und dazu brauchen wir den ganzen Körper. Wenn ihr im Sitzen singen möchtet oder müsst, achtet unbedingt darauf, dass ihr gerade sitzt. Eine gestreckte oder gedrückte Kehle bei krummem Rücken bzw. gesenktem Kopf verhindert, dass ihr frei singen könnt. Auch die Atmung wird so unnötig erschwert.
2. Atmung
Singen ist ein- und ausatmen. Wie wir ein- bzw. ausatmen, hat einen direkten Effekt auf unsere Stimme. Daher ist es besonders wichtig, die sogenannte „Tiefatmung“ zu trainieren. Sie hilft euch, wie ihr Name schon verrät, tief atmen. Für dieses Training gibt es effektive Atemübungen. Dabei werdet ihr auch die „Stütze“ kennen lernen. Sie wiederum hilft euch, eure Stimme beim Singen gesund zu halten. Ziel ist es, dass ihr lernt, mit Unterstützung eures ganzen Körpers zu singen und die Stimme zu entlasten.
3. Stimmtraining
Damit eure Stimme in der Lage ist, genau das zu tun, was ihr euch vorstellt, müsst ihr sie regelmäßig mit Gesangsübungen trainieren. Das gilt für Anfänger*innen ebenso wie für Profis, ähnlich wie beim Sport. Wichtig ist, dass ihr eine gute Gesangstechnik von Anfang an lernt, damit sich keine Fehler einschleichen. Schließlich möchtet ihr vermutlich dauerhaft besser singen können und euch eure Stimme nicht durch eine falsche, ungesunde Gesangstechnik kaputt machen. Letzteres passiert mitunter sogar Profis (und das gar nicht mal so selten), die das Stimmtraining vernachlässigen, ihre Stimme überlasten und/oder sich stimmschädigende Marotten angewöhnen.
Mit Gesangsübungen werden außerdem Höhe und Tiefe trainiert, damit ihr am Ende so hoch und so tief singen könnt, wie eure Stimme angelegt ist, also ihr ganzes Potenzial erkennen und nutzen könnt. Die Anlage ist tatsächlich bei jeder und jedem von uns anders. Die Eine hat von Natur aus eine höhere Stimme, der Andere eine tiefere. Aus einem Sopran wird niemals ein Alt, aus einem Tenor nie ein Bass werden. Für ein effektives Stimmtraining müsst ihr euren Stimmumfang so annehmen wie er ist und die Stimme zu nichts zwingen. Durch gezielte Übungen könnt ihr eure indivuelle Höhe und Tiefe herausfinden und stärken. Wenn ihr das richtig und regelmäßig macht, werdet ihr staunen, zu was eure Stimme fähig ist.
Ihr wisst nicht, was für eine Stimmlage ihr habt und möchtet es herausfinden?
Dann empfehle ich euch diese beiden Videos:
4. Lieder singen
Auch Lieder zu singen hilft euch, eure Stimme zu trainieren. In den meisten Liedern hat die Gesangsstimme eine bestimmte Melodie. Mit Gesangsübungen lernt ihr, die Töne gesund zu singen.
Ihr habt Probleme, beim Singen von Liedern die richtigen Töne zu treffen?
In diesen Videos zeige ich euch, wie ihr Töne treffen lernen könnt:
Dazu kommen dann natürlich noch Rhythmus und Text. Den Rythmus könnt ihr mit Bewegungen trainieren. Wenn ihr zum Beispiel immer im Takt des Liedes im Zimmer auf und ab geht, wird es euch leichter fallen das Tempo zu halten. Erstens verkrampft man dann nicht so leicht, zweitens wird es euch auch helfen, die Einsätze zu finden. Beim Text ist es für euer Publikum wichtig, ihn auch zu verstehen. Entscheidendes Kriterium dafür ist eure Artikulation.
Wie ihr eure Artikulation trainieren könnt, zeige ich euch in diesem Video.
5. Ausdruck
Ein ganz entscheidender Punkt beim Singen ist auch, wie wir das jeweilige Lied phrasieren, also z.B., wo wir einatmen oder welche Stimmfarbe wir nutzen. Soll das Lied z.B. fröhlich klingen oder eher traurig? Der Ausdruck entscheidet am Ende darüber, ob wir unsere Zuhörer*innen berühren und damit auch begeistern können. Wie wir ein bestimmtes Gefühl empfinden, ist natürlich an die eigenen Erfahrungen geknüpft. Das macht es noch faszinierender: Jede*r von uns versteht, interpretiert und empfindet ein Lied bzw. dessen Stimmung anders. Wie, das steht nicht im Text, sondern zwischen den Zeilen. Und die könnt ihr als Sängerinnen und Sänger selber schreiben!
Ich hoffe, dass ihr ein paar neue Eindrücke gewonnen habt, was alles zum Singen-Lernen dazu gehört und wie ihr anfangen könnt. Auf jeden Fall möchte ich euch ermutigen, sofort loszulegen und einzutauchen in die faszinierende Welt des Singens. Also singDu!
Eure Verena
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